Donnerstag, 27. Juli 2017

2017, Juni (Einleitung): 

Plötzlich, nach mehr als 30 Jahren, kam mir die Idee, meine AWO wieder aufzubauen. Die Maschine habe ich 1983 in Einzelteilen für 800 Mark (MDN) gekauft.

Typenschild

Meine Tochter begann sich plötzlich dafür zu interessieren. Also dachte ich: Warum soll das Teil hier weiter im Keller herumgammeln. Und wie ich mich kenne (muss auch sehr auf das Budget achten), wird der Aufbau Jahre dauern. Vielleicht wird das ein schönes Projekt, welches ich mit der Kleinen gemeinsam bearbeiten kann. Schließlich wird sie das Ding in spätestens 20 Jahren erben. :)

Zustand

Habe mit einer "kleinen Inventur" begonnen. Es sind, soweit ich es jetzt überblicke, alle Teile da. 

Die jahrelange schlampige Lagerung in meinem leicht feuchten Keller hat ihre Spuren hinterlassen:
Die Aluminiumteile sind stumpf und von einer weiß-grauen Schicht überzogen. Der Rahmen und die Blechteile sind verrostet. 
Da die Maschine irgendwann mal sandgestrahlt wurde, ist vom Original-Lack nichts(!) mehr übrig.
Der Motor, an dem ich 1983 (oder 84) die Kurbelwelle gewechselt hatte (ca. 20 Minuten gelaufen, seit dem), scheint fest zu sein. Habe mal vorsichtig zu drehen versucht. Das wird eventuell noch eine schöne Überraschung.
Der Scheinwerfereinsatz ist schwarz. Von der Elektrik ist nur das Zündschloß (sehr gut erhalten), die Hupe (leicht angerostet) und der Regler übrig. Der Zustand des (eingebauten) Magneten und der Lichtmaschine ist unbekannt.
Die Telegabel ist stark korrodiert.
Der Auspuff ist vermutlich nicht mehr zu retten. Der Chrom blättert in großen Stücken ab.
Die Einzelsitze sahen damals schon nicht schön aus. Werde ich wohl neue Bezüge brauchen.
Die Seitenkästen sind abgeschlossen und ich kann die Schlüssel nicht mehr finden.

Ich konzentriere mich aber erstmal auf die Blechteile. Zwischendurch werde ich wohl wenigstens den Zylinder-Kopf runter machen, und mal "hineinsehen". 

Dieses Blog habe ich erst begonnen, als die Arbeiten bereits in vollem Gang waren. Ich reiße mal kurz an, was bisher geschah. Zukünftig versuche ich, die einzelnen Schritte etwas detaillierter zu beschreiben.

Werkzeug

Schon für die Oberflächenbehandlung brauche ich Einiges an Werkzeug.

  • Zur Rostbehandlung habe ich FERTAN gekauft. Das Zeug wandelt den Rost in etwas Haltbares um.
  • Schleifmaschine mit diversen Schleif- und Poliertellern
  • diverse Polierpasten
  • Licht und Vorhänge, um im Keller so etwas wie eine Schleif- (und später Lackier-)Kabine zu errichten. Als Licht habe ich zwei 36 Watt LED-Leisten gekauft. Rundherum hänge ich weißen Stoff an die Wände. Der wird zum Einen das Licht schön von allen Seiten gleichmäßig reflektieren, zum Anderen kann ich den Stoff dann beim Lackieren mit Wasser aus der Sprühflasche befeuchten um den Staub (der größte Feind des Lackierens) zu binden.